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Antonio Salieri

Missa in D-Dur

Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Orchesters und des Herrenchors der Wiener Staatsoper, Choralschola der Wiener Hofburgkapelle, Johannes Ebenbauer, Jeremy Joseph

 

Antonio Salieri (1750 – 1825)
Messe in D-Dur

Antonio Salieri, der letzte Italiener im Amt des Hofkapellmeisters, kam 1766 mit Hilfe des Hofkompositeurs Florian Gassmann an den Wiener Hof, wo er 1774 selbst Hofkompositeur und gleichzeitig Direktor der italienischen Oper wurde. 1788 folgte schließlich die Ernennung zum Hofkapellmeister, ein Posten den er bis zu seinem Ruhestand 1824 behielt, womit er der längstdienende Hofkapellmeister der Hofmusikkapelle ist.

In seiner Schaffenszeit schrieb er u.a. mehr als 40 Opern, zahlreiche säkulare und religiöse Vokalmusikwerke, Serenaden, Instrumentalkonzerte und Ballettsuiten. Gering blieb hingegen die Zahl seiner symphonischen Werke, aber auch die seiner Messen, von denen er nur vier schrieb. Seine Messen waren ausschließlich für die Hofmusikkapelle bestimmt und wurden, wie dank Friedrich Rochlitz überliefert ist, „für Gott und Kaiser“ in seiner Zeit als Hofkapellmeister geschrieben.

Die Messe in D-Dur wird vom Salieri-Biografen Ignaz Franz von Mosel auf 1788 datiert und ist demzufolge für die Feiern anlässlich der Rückkehr von Kaiser Joseph II. von den Türkenkriegen bestimmt gewesen. Der häufig verwendete Beiname „Hofkapellmeistermesse“ geht auf diese Datierung zurück und stammt nicht vom Komponisten selbst, der die Messe in seiner handschriftlichen Partitur schlicht „Messa di me Ant. Salieri / Maestro di Capella […]“ nennt.

Die Kirchenmusik Salieris ist generell von Demut und Andacht geprägt und vermeidet opernhafte Elemente, wie sie in der Kirchenmusik seiner Zeitgenossen häufiger anzutreffen sind. Auch die Messe in D-Dur entspricht dem und ist besonders im Credo auf Textverständlichkeit bedacht: Nach einem andächtigen Kyrie mit zurückhaltender Dynamik und Instrumentierung entfaltet sich der volle Orchesterapparat erst im Gloria. Das „et in carnatus“ im Credo fällt als kurze homophone Passage a Capella auf und ist beispielhaft für den um Verständlichkeit bedachten Umgang mit dem Messtext. Im Sanctus kommt es dann klanglich zum Höhepunkt mit fanfarenhaften Einwürfen der Trompeten und punktierten Rhythmen. Im Agnus Dei gelingt es Salieri die Tiefe des Textes harmonisch würdevoll zu verkörpern. Der Abschluss mit dona nobis pacem fällt durch sein Hauptthema auf, das an Haydns Kaiserhymne erinnert.

Wien, Juli 2022                                                                 
Sebastian Bürger

Quellen:

  1. Salieri, Antonio: Mass in D Major, Hrsg. von Jane Schatkin Hettrick. A-R-Editions, Madison, Wisconsin, 1993, S. vii–xxiii.
  2. Rice, John A. & Hettrick, Jane S.: Art. „Salieri, Antonio“, in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, Kassel u.a., 2016.

 

Dirigent: Johannes Ebenbauer
Organist: Jeremy Joseph
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper

Zelebrant: Dompropst Msgr. Dr. Ernst Pucher

 

Kartenreservierung unter  office@hofmusikkapelle.gv.at

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