Nach erfolgreichen Jahren in Graz, bringt Cantando Admont die Konzertreihe concert talks nun auch nach Wien.
In concert talks erzählen die Komponist:innen in einem moderierten Gespräch über die Stücke des jeweiligen Konzertabends, über ihren künstlerischen Prozess, ihre Impulse und Ästhetik. Was sonst oft nur in kurzen Programmtexten angedeutet wird, bekommt so eine persönliche Dimension. Musikstücke sind immer Welten für sich. Zahlreich sind auch die Möglichkeiten sie zu betreten. Mit den concert talks laden wir das Publikum ein, mit uns und den Komponist:innen gemeinsam in das Stück zu tauchen.
Concert Talk - Günter Brus - ein irrer Wisch
Cantando Admonts heuer bereits dritter Concert Talk steht in direkter Verbindung zur Ausstellung „Günter Brus – ein irrer Wisch“, die ab dem 9. Mai im BRUSEUM/Neue Galerie Graz zu sehen ist, und die die Zeit des Übergangs vom Aktionskünstler zum Bild-Dichter Günter Brus in den frühen 1970er-Jahren zeigt. Es ist ein letztes anarchisches Ausagieren gegen die diversen Institutionen der Macht wie etwa Kirche, Staat, Justiz oder Bundesheer, eine wütende Abrechnung mit allem, was die freie Entfaltungsmöglichkeit des Menschen einschränkt.
Cantando Admont hat die drei Komponist:innen Anna Arkushyna (*1989), Šimon Vosecek (*1978) und Egemen Kurt (*2002) damit beauftragt neue Werke für Vokalensemble zu schreiben, die in direktem Bezug zu diesen radikalen, doch ebenso mutig wie witzigen Zeichnungen und Texten und den avantgardistischen musikalischen Werken der Ars subtilior, einer musikalischen Stilrichtung des 14. Jh. stehen. Aus dieser Zeit zu hören sind u.a. Werke von Solage und Philippus de Caserta.
Programm:
(kleine Änderungen vorbehalten)
- Johannes Ciconia (ca. 1370 - 1412)
Aler m'en veus
Amor, per ti sempre ardo
Le Ray au Soleyl - Magister Filipoctus de Caserta (spätes 14. Jahrhundert)
De ma douleur - Solage (spätes 14. Jahrhundert)
Fumeux fume par fumée - Egemen Kurt (*2002)
Codex de Monsieur Günter Brus - für 4 Stimmen UA - Anna Arkushyna (*1989)
II. Tangled Dew - für Sopran, Tenor und Bass UA - Šimon Vosecek (*1978)
Darmdrama - für 5 Stimmen UA
Besetzung Cantando Admont:
Elina Viluma-Helling SOPRAN
Bernd Lambauer TENOR
Hugo Paulsson Stove TENOR
Aleksander Rewinski TENOR
Ulfried Staber BASS
Cordula Bürgi MUSIKALISCHE LEITUNG
Eintritt:
freiwillige Spende
In Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und der Wiener Hofmusikkapelle.
CANTANDO ADMONT, Vokalensemble für Alte und Neue Musik
Aus dem Bewusstsein der Notwendigkeit, dem zeitgenössischen Schaffen vokaler Musik einen neuen Impuls zu verleihen, und dem Wunsch, das reiche Repertoire der Musik des Mittelalters, der Renaissance und des Frühbarocks erneut aufblühen zu lassen, haben engagierte Sänger*innen unter der Leitung von Cordula Bürgi das Ensemble CANTANDO ADMONT gegründet. Es setzt sich mit Begeisterung und großem Engagement zum Ziel, den Reichtum des historischen vokalen Erbes im zeitgenössischen Schaffen wieder zu beleben.
Wir sind der festen Überzeugung, dass nur durch profunde, kontinuierliche Arbeit am Repertoire der Vergangenheit und des zeitgenössischen Schaffens, die neue und alte Vokalmusik zu einer erneuten Blüte geführt, und aus der Enge einer Spezialisierung befreit werden kann.
Dies verspricht uns gerade heute Hoffnung auf einen neuen Aufbruch.
CANTANDO ADMONT hat sich mit der eigenen Gesprächskonzertreihe „concert talk & solo cantando“ in Graz zum Ziel gemacht, eine neue Konzerttradition zu etablieren. Als Ensemble tritt es bei renommierten Festivals und Veranstaltern wie den Salzburger und Bayreuther Festspielen, Acht Brücken Festival Köln, Wien Modern, Steirischer Herbst, Münchner Biennale, Concertgebouw Amsterdam, Musikverein Wien, Deutschen Oper Berlin, Teatro Colón Buenos Aires, Konzerthaus Dortmund, Onassis Center Athen auf. Seit 2023 realisiert Cantando Admont die eigene Konzertreihe auch in Wien. Außerdem wurde Cantando Admont 2023 zum ersten Mal bei den Wiener Festwochen eingeladen. 2025 ist eine Opernproduktion am Opernhaus Zürich geplant.
Die regelmäßige Zusammenarbeit mit Komponist*innen wie Beat Furrer, Youghi Pagh-Paan, Klaus Lang, Elisabeth Harnik, Peter Ablinger, Feliz Anne Reyes Macahis, Laure M. Hiendl, Marco Momi und anderen, sowie Ensembles wie Klangforum Wien, Ensemble Phace, Ensemble Kontrapunkte, Ensemble dissonArt, Ensemble Nikel, Ictus, Ensemble Schallfeld etc. ist ein wesentlicher Bestandteil von CANTANDO ADMONT.
CORDULA BÜRGI
Die Dirigentin Cordula Bürgi, geboren und aufgewachsen in der Schweiz, studierte an der Musikhochschule Luzern Violine und an der Musikakademie Basel Dirigieren und Gesang. Seit ihrer Kindheit spielte sie in diversen Jugendorchestern und kammermusikalischen Formationen. Schon früh entdeckte sie ihre Begeisterung für alte und neue Musik. 2008 übernahm sie die musikalische Gesamtleitung der Mädchenkantorei Basel. Nach kontinuierlicher Aufbauarbeit mit den verschiedenen Chorstufen betreute sie zahlreiche Konzerte und Theaterproduktionen am Theater Basel. Darüber hinaus wurde sie für zahlreiche weitere Einstudierungen u.a an der Staatsoper Berlin (Beat Furrers Oper „Violetter Schnee“), der Oper Graz und beim SWR Vokalensemble eingeladen. 2014 übersiedelte sie nach Wien und gründete dort das Ensemble für alte und neue Musik „Cantando Admont“. Dieses solistische Ensemble, bestehend aus hervorragenden Sänger:innen konnte sich mit ihr als künstlerischer Leiterin innerhalb weniger Jahre im Europäischen Musikleben etablieren und trat bei renommierten Festivals wie Salzburger Festspiele, Bayreuther Festspiele, Acht Brücken Festival Köln, Münchner Biennale, Klangspuren Schwaz, Wien Modern, Musikfestival Bern, ZeitRäume Basel, Mahler Festival Toblach und in Häusern wie Deutschen Oper Berlin, Teatro Colon in Buenos Aires und Onassis Center Athen auf. Für 2025 ist eine Opernproduktion an der Zürcher Oper geplant. Als Dirigentin tritt sie im Rahmen der Konzerte von Cantando Admont sowohl im In- wie auch Ausland und mit verschiedenen europäischen Instrumentalensembles wie z.B. dem KNM Berlin und dem Ensemble Phace Wien auf.