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Franz Schubert

Messe in Es Dur, D950

Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Orchesters und des Herrenchors der Wiener Staatsoper, Choralschola der Wiener Hofburgkapelle, Martin Schebesta, Jeremy Joseph

 

Franz Schubert (1797-1828): Messe in Es Dur, D950

Franz Schubert schrieb seine Messe in Es-Dur in seinen letzten Lebensmonaten. Er erhielt den Kompositionsauftrag im Frühjahr 1828 und vollendete sie bereits im Sommer desselben Jahres wenige Monate vor seinem allzu frühen Tod am 19. November 1828. Die Arbeit an dieser Messe führte den Komponisten wieder zu seinen biografischen und künstlerischen Wurzeln zurück: Die Messe war für den Verein zur Pflege der Kirchenmusik der Kirchengemeinde Alsergrund bestimmt. In eben jenem Stadtteil Wiens wurde Schubert nicht nur geboren, sondern machte er auch seine ersten Schritte als Komponist und Musiker. In der Lichtentaler Pfarrkirche, in der seine Familie intensiv musikalisch tätig war und die sich in nächster Nähe zu seinem Geburtshaus befand, lernte er als Schüler und Chorknabe die Kirchenmusik seiner Zeit kennen. Hier erhielt er den ersten Unterricht in Violinspiel und Komposition, zuerst von seinem Vater, später auch vom Lichtentaler Regens Chori Michael Holzer. Mit 11 Jahren wurde er Chorknabe der kaiserlich-königlichen Hofmusikkapelle und erhielt dort auch Unterricht unter anderem bei Hofkapellmeister Antonio Salieri. Bereits in seinen ersten zwei Lebensjahrzehnten schrieb Schubert vier seiner sechs Messen und einen großen Teil seiner kirchenmusikalischen Werke kleiner Form. Ein Schwerpunkt, der sich in den folgenden Jahren in dieser Intensität nicht fortsetzen sollte. 

Eine Aufführung der Es-Dur Messe, die sich im Vergleich zu seinen vier frühen Messen am ersten Blick vor allem durch ihre große Form und Besetzung auszeichnet bekam Schubert nicht mehr zu hören. Besonders sein Bruder Ferdinand Schubert bemühte sich bald nach Franz Schuberts Tod um diese Messe, und unter seiner Leitung wurde sie bereits am 4. Oktober 1829 in der Pfarrkirche „Wien-Alservorstadt“ uraufgeführt. Es folgten zwar eine Hand voll weiterer Aufführungen, dennoch fand die Messe vorerst keinen Eingang in das kirchenmusikalische Repertoire.

Erst in den 1860er Jahren begann sich, auch dank der Bemühungen bedeutender Namen wie Brahms, Schumann und Herbeck, wieder mehr Interesse an der Messe zu regen. Besonders wichtig war die erste Drucklegung der Messe 1865/66 beim Verlag von J. Rieter-Biedermann in Leipzig, für die niemand geringerer als Johannes Brahms den Klavierauszug anfertigte. Nun fand die Messe auch Eingang in das Repertoire der Hofmusikkapelle, in der Schuberts Werke bisher kaum eine Rolle gespielt hatten. Zum ersten Mal gelangte die Es-Dur Messe am 12. August 1866 in der Hofburgkapelle unter der Leitung des zu dieser Zeit frisch gebackenen Hofkapellmeisters Herbeck zur Aufführung. Im Repertoire der Hofmusikkapelle nimmt die Messe von da an einen fixen Platz ein, wenn auch als Besonderheit für große Festtage, vorwiegend in der Oster- und Pfingstzeit.

Die Messe gelangt kurz nach der Drucklegung in Köln, Berlin und Leipzig auch im Rahmen von Konzerten zur Aufführung und nimmt, obwohl für den liturgischen Gebrauch bestimmt, nun auch einen fixen Platz im Konzertrepertoire ein.

Schuberts Messe in Es-Dur fällt durch ihre große Form und Orchesterbesetzung auf. Besonders auf den textreichen Messteilen Gloria und Credo liegt großes Augenmerk und die inhaltliche Breite des Textes wird gekonnt musikalisch interpretiert. Den Charakter der Messe fasst Karl Pfannhauser mit folgenden Worten zusammen: „Melodischer Wohllaut und tiefer Ernst, Harmonienfülle, Glanzentfaltung und romantisches Hervortreten der Bläser zeichnen das Werk aus als ein unverkennbares Kinde Schubertscher Muse.“

Sebastian Bürger, MA, im Mai 2025

 

Dirigent: Martin Schebesta
Organist: Jeremy Joseph
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper

Zelebrant: Peter Schipka

Dauer: ca. 90 min (09:15-10:45)

 

Kartenreservierung unter  office@hofmusikkapelle.gv.at

Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall:

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