Jacobus Gallus (1550-1591): Missa canonica
Jacobus Gallus wurde 1550 im Herzogtum Krain, im heutigen Slowenien, geboren, wo er auch seine Ausbildung erhielt. Sein weiterer Lebenslauf ist nur lückenhaft überliefert. Bekannt ist, dass er weit herumgekommen ist: gesichert ist seine Tätigkeit im Stift Melk an der Donau, in Olmütz, Obrowitz bei Brünn und in Prag, wo er als angesehener Mann 1591 starb.
Gallus maß seinem kompositorischen Schaffen besondere Bedeutung zu. Die Veröffentlichung seiner Werke war ihm ein großes Anliegen. Mit Sorgfalt und nicht zuletzt dem Einsatz seines gesamten persönlichen Vermögens ließ er systematisch Sammlungen mit seinen Kompositionen drucken. Die „Missa canonica“ ist im letzten Teil seiner vierteiligen Messensammlung 1580 in Prag erschienen. Widmungsträger ist ein wichtiger Mäzen, Johannes Rueff, mit dem Gallus aus seiner Zeit im Stift Melk in freundschaftlicher Verbindung stand und der im Erscheinungsjahr zum Abt des Zisterzienserstifts Zwettl gewählt worden war.
Auch wenn Jacobus Gallus der Messe den Titel „Missa canonica“ gab, ist sie, wie viele andere seiner Messen, als „Parodiemesse“ angelegt: Bei diesem Kompositionsprinzip werden ganze (auch mehrstimmige) Abschnitte von meist anderen Werken übernommen und immer wieder in unterschiedlicher Bearbeitung eingesetzt. Namensgebend für diese Messe ist die Anlage als Kanon. Im Sinne einer Doppelchörigkeit werden nicht nur zwei Stimmen im Kanon geführt, sondern es wird der ganze vierstimmige Satz imitiert.
Dr.in Maria Helfgott
Dirigent: Manolo Cagnin
Organistin: Elke Eckerstorfer
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper
Zelebrant: Peter Schipka
Dauer: ca. 105 min (09:15- 11:00)
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: