Joseph Haydn (1732-1809): Große Orgelsolomesse / Missa in Es. In honorem Beatissimae Virginis Mariae, Hob. XXII:4
Die „Große Orgelsolomesse“ zählt zu den frühen Messen Haydns, entstanden als dieser noch nicht lange als Hofkapellmeister im Dienst des Fürsten Nikolaus I. Esterházy stand. Der Ort der Uraufführung, die Eisenstädter Schlosskapelle, ist ein verhältnismäßig kleiner Raum, dem die relativ kleine Besetzung entspricht. Doch gerade in der Instrumentation zeigt sich Haydn modern: So setzt er zwei Englischhörner ein, die einen ungewöhnlichen Tonumfang verlangen – entsprechende Instrumente wurden in der Zeit der Entstehung der Messe von Haydn angeschafft.
Das herausragende Merkmal dieser Messe ist jedoch die solistisch hervortretende Orgel, nicht umsonst hat diese Marienmesse („Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae“) später die Bezeichnung „Große Orgelsolomesse“ erhalten. Die Orgel als konzertierendes Instrument auch in der Liturgie einzusetzen, war in dieser Zeit beliebt. So konnten kleinere Orgelkonzerte (stilistisch den Konzerten für andere Tasteninstrumente entsprechend) auch in der Messe zur Aufführung kommen. Während in anderen „Orgelsolomessen“ die Orgel traditionell primär im Benedictus solistisch hervortritt, ist sie in dieser Messe, neben ihrem virtuosen Auftritt im Benedictus, von Beginn des Kyries an in fast allen Sätzen konzertierend eingesetzt. Wahrscheinlich spielte Haydn selbst bei der Uraufführung den Orgelpart.
Dr.in Maria Helfgott
Dirigent: Jordi Casals
Organistin: Wolfgang Kogert
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper
Zelebrant: Peter Schipka
Dauer: ca. 95 min (09:15-10:50)
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: