Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Missa brevis in d-Moll, KV 65
Die Messe KV 65 ist ein Jugendwerk Mozarts, das er nach seiner Rückkehr von Wien nach Salzburg am 14. Jänner 1769, also kurz vor seinem 13. Geburtstag, vollendet hat. Auffällig an dieser Messe ist die Tonart d-Moll, die er in allen Sätzen der Messe beibehält. Mollkompositionen sind in Mozarts Frühzeit selten und bleiben bei seinen Messen über sein gesamtes Schaffen hinweg rar. So kann diese Messe, die im Unterschied zu so vielen Messen Mozarts keinen Beinamen trägt, durchaus als Mozarts d-Moll-Messe angesprochen werden.
Die Messe KV 65 entspricht in ihrer Kürze und der typischen Kirchentrio-Besetzung der Gattung Missa brevis. Die Sätze sind weitgehend ohne Textwiederholungen durchkomponiert. Polytextur, d.h. das gleichzeitige Erklingen verschiedener Textteile, welche häufig zur Abkürzung der textreichen Sätze „Credo“ und „Gloria“ dient, kommt in der Messe KV 65 nur selten vor.
Stilistisch steht diese Messe im Einfluss der älteren, Salzburger Tradition. Der Satz ist in einer aufgelockerten Kontrapunktik gehalten. Die Abschnitte der textreichen Messsätze „Gloria“ und „Credo“ sind nur durch sanfte Untergliederungen getrennt und zeichnen sich durch Stimmungswechsel aus, die sich in Gegensätzen der Themen und des Ausdrucks zeigen. Die Messe klingt im Dona nobis pacem in einem Fugato mit etwas aufgeheitertem Ausdruck aus.
Wien, August 2022 Sebastian Bürger
Quellen:
- Senn, Walter (hrsg.): Wolfgang Amadeus. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Serie I / Werkgruppe 1 / Messen Band 1, Bärenreiter, Kassel u.a., 1968, Vorwort S.VIIff.
- Fellerer, Karl Gustav: Die Kirchenmusik W. A. Mozarts, Laaber-Verlag, Laaber, 1985, S.52–55.
Dirigent: Martin Schebesta
Organist: Robert Kovács
Chor: Wiener Sängerknaben, Herrenchor der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Wiener Philharmoniker
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall:
