Missa brevis, F-Dur, KV 192
Nicht selten weisen frühere Werke auf prägnante Spätwerke voraus. Wie im Fall von Mozarts im Juni 1774 in Salzburg entstandener Missa brevis in F, die Ludwig Ritter von Köchel in seinem gleichnamigen Verzeichnis unter der Ziffer 192 katalogisiert hat. Denn das „Credo“-Motiv dieser Missa findet sich als bestimmende Tonfolge des Finalsatzes von Mozarts letzter Symphonie, der „Jupiter-Symphonie“ KV 551. Das „Credo“ bildet auch den Mittelpunkt dieser Messe. Weil darin die „Credo“-Rufe mehrfach wiederkehren, hat sich für diese Missa brevis auch der Name „Kleine Credo-Messe“ eingebürgert. Im Gegensatz zur wenig später ebenfalls in Salzburg entstandenen „Großen Credo-Messe“ KV 257, in der ebenfalls Credo-Rufe leitmotivisch eingeblendet sind. Gedacht war die „Kleine Credo“-Messe für gewöhnliche Sonntage, wohl auch für kleinere Feiertage. Dafür spricht, dass Mozart die ursprüngliche Besetzung - vierstimmiger Chor, Soli, Streicher und Orgel - später durch drei Posaunen und ein Trompetenpaar erweitert hat, was diesem Werk den Charakter einer feierlichen Messe, einer Missa solemnis, gibt. Erstmals erklang die Messe im Salzburger Dom. Dort befindet sich auch die älteste Abschrift dieses Werks. 1802 erschien sie erstmals im Druck. 22 Jahre später, am 23. April 1824, fand die Erstaufführung dieser so intimen wie sich durch reiche Kontrapunktik auszeichnenden Messe in der Wiener Hofburgkapelle statt. Walter Dobner
Dirigent: Johannes Ebenbauer
Organist: Robert Kovács
Chor: Wiener Sängerknaben, Herrenchor der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Wiener Philharmoniker
Zelebrant: P. Paul Wodrazka CO
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: